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| US-Präsident Jimmy Carter (+): „Ich halte Abtreibungen für falsch“vor 22 Stunden in Prolife, 2 Lesermeinungen Jimmy Carter war der letzte ProLife-US-Präsident der Demokratischen Partei gewesen – Heute undenkbar: Er ernannte einen dezidierten Lebensschützer zum Gesundheitsminister Washington DC (kath.net/pl) Nach der Präsidentschaft von Jimmy Carter führten Pro-Choice-Aktivisten eine jahrzehntelange Transformation der Demokratischen Partei herbei, heute stehen die Demokraten für die Forderung nach möglichst freiem Zugang zur Abtreibung. De facto war dieser 39. US-Präsident der letzte echte ProLife-Präsident der Demokratischen Partei gewesen. Der Erdnussfarmer sah sich zwar schon erheblichem Druck aus der eigenen Partei ausgesetzt, gab diesem Druck aber nicht nach. Das vertritt Daniel Lipinski in der katholischen US-Website „First Things“. Der Politikwissenschaftler Lipinsky arbeitete von 2005 bis 2021 im US-Repräsentantenhaus. Jimmy Carter starb am 29.12.2024 im Alter von 100 Jahren. Er war von 1977 bis 1981 US-Präsident gewesen. Die Präsidentschaftswahlen von 1976 waren die ersten, die abgehalten wurden, nachdem der Oberste Gerichtshof in Roe v. Wade (1973) ein verfassungsmäßiges Recht auf Abtreibung festgestellt hatte. In einem Interview in der Sendung „Meet the Press“ während dieses Wahlkampfs äußerte Jimmy Carter eine Aussage, die heute jeden demokratischen Kandidaten disqualifizieren würde: „Ich halte Abtreibungen für falsch.“ Obwohl er nie die Aufhebung von Roe befürwortete, spielte Carter in einem entscheidenden Moment der Bundesabtreibungspolitik eine entscheidende Rolle, schildert Lipinsky. Carter ernannte dann Joseph Califano, einen erklärten Lebensschützer, zum Minister für Gesundheit, Bildung und Soziales. Heute ist es undenkbar, dass ein demokratischer Präsident einen Lebensschützer in diesen Bereich der Regierung beruft. Nach der Präsidentschaft von Carter arbeiteten Pro-Choice-Aktivisten daran, die Demokratische Partei zur Pro-Abtreibungspartei umzugestalten, diese zeige sich auch in den jeweiligen Wahlprogrammen, erläutert Lipinsky. Als Carter 1996 (vergeblich) zur Wiederwahl kandidierte, stand noch im demokratischen Wahlprogramm: „Unser Ziel ist es, Abtreibungen … seltener zu machen.“ Lebensschützer wurden ausdrücklich begrüßt: „Wir respektieren das individuelle Gewissen jedes Amerikaners in dieser schwierigen Frage und heißen alle unsere Mitglieder auf allen Ebenen unserer Partei willkommen, sich zu beteiligen.“ Ähnliche Formulierungen verschwanden dann aus dem Parteiprogramm im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrtausends. Daraufhin schloss sich Carter 2012 mit einem Brief den „Democrats for Life of America“ an, darin forderte er seine Partei dazu auf, das Thema Abtreibungen weniger zu betonen sowie anzuerkennen, dass einige Demokraten „Abtreibung völlig unmoralisch finden und andere sie nur unter begrenzten Umständen akzeptabel finden“. Die Demokraten entwickelten sich allerdings hin zur radikaleren Haltung in der Abtreibungsfrage. Lipinsky schließt seinen Betrag mit den Worten: „Viele bedauern, dass er seine persönlichen Ansichten zur Abtreibung nicht umfassender in seine politischen Positionen einfließen ließ. Aber Carter hörte nie auf, sich zum Thema Abtreibung zu äußern. In seiner Abschlussrede an der Liberty University im Jahr 2018 verurteilte er geschlechtsselektive Abtreibungen und beklagte die ‚160 Millionen Mädchen und Frauen, die heute nicht mehr leben‘. Wir dürfen nie die Ungerechtigkeit der Abtreibung vergessen, die Jimmy Carter verkündete. Mögen alle Amerikaner, insbesondere die Demokraten, jetzt auf diese Stimme des Gewissens hören. Hintergrund: Jimmy Carter war neben seinem Einsatz für die ProLife-Bewegung auch in anderen Menschenrechtsbewegungen aktiv gewesen. 2002 hatte er den Friedensnobelpreis verliehen bekommen. Wikipedia ist Carters ProLife-Haltung weder im deutschsprachigen noch im englischsprachigen Beitrag nicht erwähnenswert. Jimmy Carter war übrigens auch der erste US-Präsident, der einen Papst in den USA und im Weißen Haus begrüßen konnte: 1979 kam Papst Johannes Paul II. zu Besuch und es war offenbar eine sehr herzliche Begegnung. Archivfoto US-Präsident Jimmy Carter (c) The White House
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