Ein Weihnachtsgedicht von J.R.R. Tolkien mit Übersetzung.
Mols (kath.net/ smb)
John Ronald Reuel Tolkien schrieb vermutlich 1936 ein Gedicht mit dem Titel «Noel». Dieses Gedicht wurde bis vor kurzem nie richtig veröffentlicht. Nur in einem Schulmagazin «Annual of Our Lady’s School» Abingdon 1936 erschien es, kath.net berichtete. Im neu erschienen Buch The collected Poems of J.R.R. Tolkien von Christina Scull and Wayne G. Hammond ist es im dritten Band als Nr. 148 abgedruckt.
Kath.net möchte das Original und eine eigene Übersetzung zu Weihnachten veröffentlichen:
Grim was the world and grey last night;
The moon and stars were fled,
The hall was dark without song or light,
The fires were fallen dead.
The wind in the trees was like to the sea,
And over the mountains' teeth
It whispered bitter cold and free,
As a sword leapt from its sheath.
The lord of snows upreared his head;
His mantle long and pale
Upon the bitter blast was spread
And hung o'er hill and dale.
The world was blind, the boughs were bent,
All ways and paths were wild:
Then the veil of cloud apart was rent,
And here was born a Child.
The ancient dome of heaven sheer
Was pricked with distant light;
A star came shining white and clear
Alone above the night.
In that dale of dark in that hour of birth
One voice on a sudden sang:
Then all the bells in Heaven and Earth
Together at midnight rang.
Mary sang in the world below:
They heard her song arise
O'er mist and over mountain snow
To the walls of Paradise,
And the tongue of many bells was stirred
In Heaven's towers to ring
When the voice of mortal maid was heard,
That was mother of Heaven's King.
Glad is the world and fair this night
With stars about its head,
And the hall is filled with laughter and light,
And fires are burning red.
The bells of Paradise now ring
With bells of Christendom,
And Gloria, Gloria we will sing
That God on earth is come.
Übersetzt bedeutet das Gedicht auf Deutsch in etwas das:
Düster war die Welt und grau die letzte Nacht;
Mond und Sterne waren geflohen,
Die Halle war dunkel ohne Musik und Licht,
Die Feuer waren erloschen.
Der Wind in den Bäumen war wie das Meer,
Und über die Bergkämme
Pfiff es bitterkalt und sehr,
Als spränge ein Schwert aus seiner Scheide.
Der Herr des Schnees hob sein Haupt;
Sein Mantel lang und fahl
Über den bitteren Wind er sich ausbreitete
Und hing über Berg und Tal.
Die Welt war blind, die Zweige gebogen,
Alle Wege und Pfade waren wild:
Dann zerriss der Wolkenschleier heroben,
Und hierin wurde geboren ein Kind.
Die uralte Himmelskuppel bloss
War durchdrungen von fernem Licht;
Ein Stern leuchtete klar und weiss
Alleine über der Nacht.
In der Finsternis zu dieser Stund der Geburt
Eine Stimme ganz plötzlich sang;
Und alle Glocken im Himmel und auf Erd
Zusammen um Mitternacht erklang’.
Maria sang in dieser Welt in spe:
Sie hörten ihr Gesang aufsteigen
Über Nebel und über dem Schnee
Zu den Mauern von Eden,
Und die Zungen vieler Glocken erklangen
Zu läuten in den Türmen des Himmels
Als die Stimme einer sterblichen Jungfrau zu hören,
Sie war die Mutter des Himmelkönigs.
Glücklich ist die Welt und gerecht die Nacht
Mit Sternen über seinem Haupt,
Und die Halle ist gefüllt mit Fröhlichkeit und Licht,
Und die Feuer prasseln rot.
Die Glocken des Paradieses läuten nun
Mit Glocken der Christenheit,
Und Gloria, Gloria wir singen
Dass Gott auf Erden erscheint.
W E I H N A C H T -
sich als Geschenk zu erfahren -
ein Leben lang,
wünscht Gebhard
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