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| ![]() „Bischof Barron ist eigentlich ein leuchtendes Vorbild auch für Deutschland“vor 33 Stunden in Kommentar, 3 Lesermeinungen „Das hindert aber hiesige einschlägige Kirchen-Medien und Journalisten nicht, mit kruden Mitteln zum rhetorischen Gegenschlag auszuholen“ – „Wegsortiert ist man schneller als man sich umsehen kann“. Gastkommentar von Prof. Riccardo Wagner Köln (kath.net) US-Bischof Robert Barron von Winona-Rochester – in Deutschland vor allem bekannt für sein sehr erfolgreiches Medien-Apostolat „Word on Fire“ – soll in diesem Jahr mit dem Josef-Pieper Preis ausgezeichnet werden. Hochverdient, wie jeder weiß, der auch nur ein wenig mit Barrons Werk vertraut ist. Seit vielen Jahren betont Barron in Vorträgen und Veröffentlichung den großen Einfluss des deutschen Philosophen auf sein Denken und macht damit das piepersche Denken einer globalen Community zugänglich, während dessen Werk in seinem Heimatland zunehmend in Vergessenheit gerät. Nicht der einzige Verdienst des umtriebigen US-Theologen, der wohl zu Recht zu den erfolgreichsten Vertretern einer modernen Neu-Evangelisierung gezählt werden darf und mit seinen Online-Medien, Zeitschriften und Konferenzen weltweit hunderttausende Glaubensinteressierte erreicht und bekehrt – nicht zuletzt auch den hier Schreibenden. Barron ist damit eigentlich ein leuchtendes Vorbild auch für Deutschland und es ist deshalb auch sehr passend, das Bischof Stefan Oster im Rahmen der Preisverleihung gemeinsam mit Barron die Heilige Messe zelebrieren soll, ist doch der Passauer Bischof einer der wenigen vorzeigbar aktiven Kleriker Deutschlands auf verschiedensten Medienplattformen. Das hindert hiesige einschlägige Kirchen-Medien und Journalisten nicht mit kruden Mitteln zum rhetorischen Gegenschlag auszuholen. Denn der US-Bischof will nicht so recht ins Bild der deutschen Kirchenlandschaft passen. So war im Online-Magazin „Kirche und Leben“ des Bistums Münster ein besonders billiges Stück zu lesen. Der noch recht neue, dafür nicht weniger selbstbewusste Redakteur, Louis Berger, griff dafür zu dem von ihm besonders gern genutzten Kniff, Barron in leicht raunendem Ton als „umstrittene“ Figur zu positionieren und gezielt von einigen vermeintlich relevanten „Streitigkeiten“ zu berichten – von denen freilich keine wirklich Relevanz oder gar Signifikanz für Barrons Arbeit besitzt. Aber das ist ja auch nicht das Ziel. Das Ziel ist allein: ein im wahrsten Sinne des Wortes unverschämtes Framing zu etablieren. Wer die sonstigen Einlassungen Bergers kennt, der auch seit vielen Jahren sehr aktiv auf Plattformen wie X agiert, kennt diese rhetorischen Spielchen bereits. Bei Berger als einem journalistischen One-Trick-Pony besteht diese vor allem aus einem zwanghaften Labeling aller ihm nicht genehmen Verhaltensweisen und Äußerungen als rechts-rechtsaußen, rechtes Vorfeld, rechtsextrem etc. etc. – was sich dahinter im Einzelfall verbergen soll, bleibt dabei gern eher unscharf und im Halbdunkel. Wichtig ist vor allem, dass eine klare Polarisierung zwischen Gut und Böse sichtbar wird. Bereiche, die dabei seiner Expertise verschlossen bleiben, scheint es derweil bei ihm kaum zu geben. Berger sortiert jeden und alles. „Einordnen“ heißt das im heutigen euphemistischen Politsprech. Und wegsortiert ist man schneller als man sich umsehen kann. Im Zweifel reicht dafür schlicht, das Lehramt der Kirche und die Kirche selbst halbwegs Ernst zunehmen – zack, ist man Rechtskatholik und damit als Persona non grata gekennzeichnet. Lassen sich keine konkreten Beweise für eine nichtgenehme Haltung finden, reicht es im Zweifel mit anderen „umstrittenen“ Personen befreundet oder auch nur zusammengetroffen zu sein. Moralisierende Kontaktschuld-Argumentation reicht in diesem Milieu vollkommen aus. So auch bei Barron, dem Berger unter anderem Nähe zu Trump unterstellt und als Teil einer neu-rechten Bewegung wähnt, wie sie Berger auch bei dem jüngsten ARC-Konferenz in London mit ähnlicher unlauterer Logik diagnostiziert hat. Auseinandersetzung inhaltlicher Art ist da nur störend. Dass diese Personen keinerlei Störgefühle entwickeln, wenn sich kirchliche Veranstaltungen von Parteievents des links-grünen Spektrums kaum unterscheiden, inklusive des üblichen Personals, muss, denke ich, nicht extra betont werden. Besonders ärgerlich ist diese billige Masche, weil sie den Blick auf vollkommenen berechtigte Fragen und notwendige kritische Diskussion letztlich eher verstellt, als möglich macht. Natürlich ist die Frage nach der politischen Einflussnahme auf die Kirche und vor allem die manipulative Nutzung christlicher Symbolik für autoritäre, antidemokratische oder antisoziale Politik eine echte Gefahr. Die ARC-Konferenz, bei aller möglichen Kritik, genauso simpel und eindimensional einzusortieren, wie es auch Berger in seiner Kritik darstellen wollte, ist erneut ein kaum hilfreiches Freund-Feind-Framing. Es ist, denke ich, eine besondere Herausforderung als Katholik eine gewisse politische Heimatlosigkeit zu akzeptieren. Wenn wir die Soziallehre der Kirche auf das politische Spektrum umlegen, findet sich eben nicht so leicht eine klare Positionierung im verfügbaren Parteienspektrum und das ist auch gut so, denn so können wir in alle Richtungen fruchtbar und anregend in die öffentliche Debatte hineinwirken und vor allem mit klarem Bezug zum Kern und der Quelle unseres Glaubens – Jesus Christus. Übernehmen wir aber einfach und leichtfertig das Blame-Game und Labeling des aktuellen Politzirkus, dann vergeuden wir die Chance zu einem fruchtbaren innerkirchlichen Dialog, gehen faule politische Kompromisse ein, werden zum Spielball politischer Interessen und Personen – egal ob rechts oder links. Prof. Dr. Riccardo Wagner ist Professor für Nachhaltiges Management & Kommunikation an der Hochschule Fresenius in Köln, Leiter der Media School, Studiendekan sowie Autor. Er wurde 2024 in die volle Gemeinschaft mit der katholischen Kirche aufgenommen, worüber er im kath.net-Interview berichtet: Riccardo Wagner wurde katholisch: „Ich wollte nie Christ sein. Ich war Atheist“. Weitere kath.net-Beiträge von und über Prof. Wagner: siehe Link Archivfoto Prof. Wagner (c) Riccardo Wagner/privat Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal! ![]() Lesermeinungen
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