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| Nuntius Eterović: „Die Botschaft des Täufers Johannes ist sehr klar und direkt“13. Dezember 2024 in Aktuelles, 2 Lesermeinungen „Der Aufruf von Johannes dem Täufer: ‚Bereitet den Weg des Herrn!‘ lässt spontan an den Ruf des heiligen Papstes Johannes Pauls II. erinnern: ‚Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!‘“ Vallendar-Berlin (kath.net) kath.net dokumentiert die Predigt von Nuntius Eterovic am 2. Adventssonntag in Vallendar, 8. Dezember 2024 in voller Länge und dankt S.E. für die freundliche Erlaubnis zur Weiterveröffentlichung – Bar 5,1-9; Ps 126; Phil 1,4-6.8-11; Lk 3,1-6 „Bereitet den Weg des Herrn" (Lk 3,4). Liebe Schwestern und Brüder! Offen für die Gnade des Heiligen Geistes, wollen wir bei dem Aufruf von Johannes dem Täufer verweilen, der gut in den historischen Kontext passt, da der Evangelist Lukas verschiedene historische Persönlichkeiten erwähnt, die mit dem Leben und Werk Jesu Christi verbunden sind. „Bereitet den Weg des Herrn“ (Lk 3,4). Die Botschaft des Täufers Johannes ist sehr klar und direkt. Er wendet sich, inspiriert vom Heiligen Geist, nicht nur an seine Zeitgenossen, die in der Regel gut auf seine Aufforderung reagierten, sondern auch an uns, die wir zur Umkehr ermahnt werden und zur Veränderung unseres Lebensstiles, damit wir auf diese Weise gut vorbereitet dem kommenden Messias Jesus Christus begegnen können. Das, was sich vor 2.000 Jahren im Heiligen Land ereignet hat, wiederholt sich auf liturgische und geistliche Weise in einigen Wochen in der heiligen Nacht von Weihnachten. Daher müssen wir nach den Worten des Vorläufers Johannes überlegen, auf welche Weise wir dem Herrn den Weg bereiten sollen. „Macht gerade seine Straßen“ (Lk 3,4). Für die semitischen Stämme, die zu jener Zeit in der Region Palästina wohnten, war dieses Bild unmittelbar verständlich, denn es war eine ländliche und gebirgige Gegend, wo die Straßen eher enge und holprige Feldwege waren. Doch das Bild von der Straße hat eine hohe spirituelle Bedeutung. Auch im Leben der Menschen heute und bei jedem von uns gibt es krumme Wege, die von den Straßen abzweigen und uns vom gewünschten Ziel wegführen, was in unserem Fall die Begegnung mit dem Herrn Jesus ist. Es ist nötig, den Ausweg aus dem Egoismus zu finden, der uns gleichsam ständig um uns selbst kreisen lässt. Nötig ist auch, jede Form von Abhängigkeit zu beenden – und es gibt viele Möglichkeiten in unserer Welt, abhängig zu sein und zu Sklaven zu werden. Daher ist es wichtig, vor allem in dieser Zeit des Advents, ehrlich über unser Leben zu reflektieren, unsere Straßen zu Gott zu begradigen und Jesus zu folgen, dem einzigen, der mit Autorität von sich sagen kann: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater außer durch mich“ (Joh 14,6). „Jede Schlucht soll aufgefüllt werden“ (Lk 3,5). Eine Schlucht ist ein tiefer und steiler Abgrund, der gefährlich ist, denn eine Person kann hineinfallen, wenn sie nicht genügend aufmerksam ist und nicht einen gewissen Abstand dazu einhält. Mit dem Begriff der Schlucht können wir symbolisch verschiedene Arten materieller und geistlicher Schwierigkeiten benennen, wie beispielsweise Enttäuschungen, Unzufriedenheiten oder Frustrationen, die eine Serie von Depressionen hervorrufen können. In dieser Zeit des Advent sollten wir uns stärken und unsere je eigenen Schluchten auffüllen mit den Mitteln, die Gott uns zur Verfügung stellt: das Gebet, die Sakramente, vor allem die Beichte und die Heilige Messe, die meditative Lektüre der Bibel, die Werke der Liebe, die geschwisterliche Hilfe. Die Gnade Gottes fordert unseren guten Willen heraus, den Wunsch sich zu erheben und dem Herrn entgegenzugehen, der bald kommt. Die Vorbereitung auf diese Begegnung sollte uns mit neuer Kraft, mit Vertrauen und Freude erfüllen, denn wir bereiten uns auf die wichtigste Begegnung unseres Lebens überhaupt vor, auf die Begegnung mit dem Herrn Jesus. „Jeder Berg und Hügel soll abgetragen werden“ (Lk 3,5). Mit diesen Bildern ist der Hochmut gemeint, der eine der ständigen Versuchungen bei jedem Menschen ist. Bereits am Anfang der Bibel wird dieser radikale Hochmut genannt, weswegen die ersten Menschen Adam und Eva Gott ungehorsam waren, denn sie wollten wissen, was gut und böse ist, sie wollten Götter werden (vgl. Gen 3,1-13). Johannes der Täufer, die Jungfrau Maria und der heilige Josef sind Persönlichkeiten, die uns oft in den Lesungen der Adventszeit begegnen und uns Beispiele von bescheidenen Menschen geben, die fähig waren, Jesus am Tag seiner Ankunft aufzunehmen. Liebe Brüder und Schwestern, die Wege gerade zu machen, Schluchten aufzufüllen und Berge abzutragen, das sind keine Werke für den Einzelnen allein, sondern eine Anstrengung der Gemeinschaft. In dem Maß, wie wir das Herz eines jeden von uns reinigen, werden wir einen sehr positiven Einfluss auf die anderen und auf die ganze Gesellschaft bekommen. Auf diese Weise leisten wir einen wichtigen Beitrag beim Aufbau einer besseren Welt, in der auch die Verheißung Gottes durch Johannes den Täufer leicht zu verwirklichen sein wird: „Und alle Menschen werden das Heil Gottes schauen“ (Lk 3,6). Denn Gott will, „dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen“ (1 Tim 2,4). Für dieses Heilswerk werden auch wir gebraucht, unser christliches Zeugnis, vor allem in dieser Zeit des Advents. „Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“ Der Aufruf von Johannes dem Täufer: „Bereitet den Weg des Herrn!“ (Lk 3,4) lässt spontan an den Ruf des heiligen Papstes Johannes Pauls II. erinnern: „Öffnet, ja reißt die Tore weit auf für Christus!“. Er tat dies zu Beginn seines Pontifikates am 22. Oktober 1978. Wir erinnern besonders heute daran, wo ein Institut an der Theologischen Fakultät der Vinzenz Pallotti University eröffnet wird, das zwei modernen Heiligen geweiht ist: Johannes Paul II. und Mutter Teresa von Kalkutta. Im erwähnten christozentrischen Ruf ist schon im Kern (in nuce) die Vision von Kirche und Welt des heiligen Papstes durch ein fast siebenundzwanzig Jahre währendes Pontifikat im Übergang vom zwanzigsten zum einundzwanzigsten Jahrhundert vorhanden. Es genügt, an die erste Enzyklika von Johannes Paul II. mit dem Titel Redemptor hominis vom 4. März 1979 zu erinnern, wie auch an andere Enzykliken, die schon im Titel Jesus Christus als den Erlöser der Welt erwähnen, wie Redemptoris mater vom 25. März 1987 und Redemptoris missio vom 07. Dezember 1990. Das neue Institut von Johannes Paul II. wird begleitet von der heiligen Mutter Teresa von Kalkutta, die in der ganzen Welt bekannt ist. Die beiden Heiligen, Johannes Paul II. und Mutter Teresa, hatten eine ganz besondere Beziehung, eine tiefe geistliche Freundschaft und sie gaben in die gegenwärtige Welt hinein heroisch Zeugnis für Christus. Man könnte sagen, dass ihrer beider Charismen komplementär zueinander waren. Johannes Paul II. war der große Missionar unserer Zeit, der das Evangelium bei jeder Gelegenheit, sei sie gelegen oder ungelegen gewesen, verkündet hat, auch bei seinen 104 Apostolischen Reisen außerhalb Italiens. Ihrerseits hat Mutter Teresa von Kalkutta „ihr Leben im Dienst an den Ärmsten der Armen verbracht“ (Papst Franziskus, Angelus am 1. November 2024). Auf die Fürsprache der seligen Jungfrau Maria, Unserer lieben Frau in der Erwartung, nehmen wir den Aufruf des Wortes Gottes zur Umkehr durch Johannes den Täufer in dieser Zeit des Adventes freudig auf. Zugleich danken wir dem dreieinen Gott für das große, freudige und heroische Beispiel des heiligen Johannes Paul II. und der heiligen Mutter Teresa von Kalkutta, die ein vollkommenes Lebens als Menschen und Christen führten, das sich im Lob Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und im Dienst am Nächsten, vor allem an den Schwestern und Brüder, die am meisten der Hilfe bedurft haben, verzehrt hat. Amen.
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