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Indien: Christen nach Wahlausgang in großer Sorge

4. Juni 2019 in Weltkirche, 1 Lesermeinung
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Wahlmanipulation und Stimmenkauf? - Wahlergebnis hatviele Menschen in Indien in einen Schockzustand versetzt.


München (kath.net/KIN) Der erneute Sieg der hindu-nationalistische Regierungspartei BJP bei den Parlamentswahlen sei „ein Grund für Frustration und Angst für Minderheiten in Indien“. Dies erklärte ein kirchlicher Gesprächspartner, der aus Sicherheitsgründen anonym bleiben möchte, gegenüber dem weltweiten kirchlichen Hilfswerk „Kirche in Not“.

Wahlmanipulation und Stimmenkauf?

Das Wahlergebnis habe viele Menschen in Indien in einen Schockzustand versetzt. „Wir können nicht glauben, was passiert ist. Selbst in den Bundesstaaten und Bezirken, in denen die Umfragen weit ungünstiger für BJP waren, haben sie mehr Sitze eingenommen als vorhergesagt“, erklärte der Gesprächspartner.

Medien und Wahlbeobachter erhoben schwere Vorwürfe, wonach elektronische Wahlsysteme manipuliert und gezielt Stimmen gekauft worden seien. Letzteres bestätigt auch die anonyme Quelle gegenüber „Kirche in Not“: „Ich habe gesehen, wie hunderte Tagelöhner vor der Wahl zusammengerufen wurden. Jeder erhielt 300 Rupien (umgerechnet etwa vier Euro; Anm. d. Red.) von der nationalistischen Volkspartei.“


Das Ergebnis der indischen Parlamentswahlen war am 23. Mai bekannt gegeben worden. Die BJP errang demnach die absolute Mehrheit. Die rund 900 Millionen Wahlberechtigten haben dadurch eine weitere fünfjährige Amtszeit von Ministerpräsident Narendra Modi ermöglicht. Modi führt seit 2014 die Regierung.

Steigende Übergriffe auf religiöse Minderheiten

„Die vergangenen fünf Jahre mit Modi an der Macht waren sehr schwierig und haben uns viele Sorgen gemacht. Wir befürchten, dass die nächsten fünf Jahre noch schlechter werden“, erklärte die anonyme Quelle. Der Sieg der BJP versetze die religiösen Minderheiten Indiens in „Alarmzustand“. Es bestehe die Sorge, dass Christen und Muslime weiterer sozialer und religiöser Diskriminierung ausgesetzt seien, erklärte der Gesprächspartner.

Seit Jahren nehmen in Indien religionsfeindliche Übergriffe zu. Der Bericht „Religionsfreiheit weltweit“ von „Kirche in Not“ verzeichnet allein für die Jahre 2016 und 2017 mindestens 197 Getötete und über 4000 Verletzte bei Übergriffen auf religiöse Minderheiten. Einer der jüngsten Übergriffe ereignete sich am 26. März 2019 in der katholischen Schule von Chinnasalem im südostindischen Bundesstaat Tamil Nadu, etwa 300 Kilometer südöstlich von Bangalore. Hinduistische Fundamentalisten stürmten die Schule „Little Flower“ und versuchten, die dort tätigen Ordensschwestern zu ermorden.

Das amerikanische „Pew Research Center“ stufte Indien 2018 als das Land mit der größten Feindseligkeit gegenüber religiösen Minderheiten ein. In Indien leben etwa 30 Millionen Christen, das sind rund 2,3 Prozent der Bevölkerung. Der Großteil gehört der katholischen Kirche an. 17,2 Prozent der Einwohner Indiens bekennen sich zum Islam, gut 80 Prozent sind Hindus.

Sozialer Einsatz macht Kirche zur Zielscheibe

Eine Ursache für die Gewalt gegen Christen sieht die anonyme Quelle im sozialen Engagement der Kirche. Sie sei eine der wenigen Institutionen, die gegen die Ausbeutung der unteren Bevölkerungsschichten vorgehe. „Der hinduistische Nationalismus will keine Veränderung in der sozialen Struktur“, sagte der Gesprächspartner. Der Wahlsieg der BJP gebe auch wirtschaftlich Anlass zur Sorge. Der rasante Aufschwung der vergangenen Jahre komme nicht überall an. „Die einfachen Bevölkerungsschichten werden vernachlässigt, und die Reichen sind die einzigen, die profitieren.“

Es sei sehr gefährlich geworden, sich regierungskritisch zu äußern, erklärt der Ansprechpartner, der „Kirche in Not“ nahesteht, seine Bitte um Anonymität. „Die Welt muss wissen, dass die Situation schlimm ist. Die vergangenen fünf Jahre waren bereits voller Angst, und wir fragen uns, wie die Zukunft aussehen wird.“

Um die Arbeit der Kirche in Indien weiterhin unterstützen zu können, bittet „Kirche in Not“ um Spenden:

Kirche in Not Deutschland

Kirche in Not Österreich

Kirche in Not Schweiz

Foto: Jugendliche im Bistum Vijayawada-Bundesstaat Andhra Pradesh im Südosten Indiens bei der Anbetung © Kirche in Not


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Lesermeinungen

  4. Juni 2019 
 

Eine andere Welt

Der Hinduismus ist in Indien (und auch in Nepal) seit jeher die am weitesten verbreitete Religion und somit die Staatsreligion in diesen beiden Ländern- und nur dort.
Die herrschenden Kasten haben naturgemäß keine Interesse, daß sich daran etwas ändert. Der Islam wäre keine Alternative, aber die relativ wenigen Christen scheinen doch die Ruhe zu stören und man toleriert sie nicht. Es wirkt wahrscheinlich auch noch das britische Joch der Kolonialzeit nach.

Hinzu kommt, daß die Inder, wenigstens im Norden des Landes, ein ausgeprägtes Rassebewußtsein haben. Es sind Arier, und sie sind stolz auf ihre "heiligen" Sprachen.

Die allgemeinen Vorstellungen von Indien bedürfen sicherlich einer Korrektur. Es ist ein völlig anderes Land, eine eigene Welt mit teilweise archaischem Denken. Wer wissen will wie es vor 2000 oder 3000 Jahren war, sollte nach Indien.

Es wird wohl noch sehr lange dauern bis sich das ändert und es einen besseren Nährboden für das Evangelium gibt.


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