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200 Jahre vor Martin Luther: Online-Edition zum mysteriösen "Österreichischen Bibelübersetzer"

17. März 2024 in Chronik, 12 Lesermeinungen
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200 Jahre vor Martin Luther: Hinter dem "Österreichischen Bibelübersetzer" steckt ein Mensch, der um 1330 weite Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche übertragen, kommentiert und ausgelegt hat, so umfänglich wie nie zuvor.


Augsburg (kath.net/KAP) Neuigkeiten gibt es zum mysteriösen "Österreichischen Bibelübersetzer": Der Editionstext zu dessen "Evangelienwerk" ist nun online auf www.bibeluebersetzer-digital.de verfügbar. Das teilte die Universität Augsburg mit, an der seit 2016 zu dem Thema geforscht wird.

Hinter dem "Österreichischen Bibelübersetzer" steckt ein Mensch, der um 1330 weite Teile der Heiligen Schrift ins Deutsche übertragen, kommentiert und ausgelegt hat - so umfänglich wie nie zuvor und 200 Jahre vor Martin Luther. Anders als dieser ist der Anonymus, der wohl im mittelalterlichen Herzogtum Österreich gelebt hat, allerdings nicht bekannt.

Unter anderem legte der Unbekannte ein "Evangelienwerk" vor, eine harmonisierte Übersetzung der Evangelien. Darin wird das Leben Jesu gemäß den Evangelien übersetzt und kommentiert sowie um geistliche Texte und Legenden ergänzt. Kurz nach der ursprünglichen Übersetzung wurde der Text bearbeitet.


Online steht nun neu eine kritische Edition dieses "Evangelienwerks" zur Verfügung, so die Uni Augsburg. "Aus den unterschiedlichen Lesarten aller Handschriften wurde ein kritischer Text hergestellt, der es erlaubt, den gesamten Text der Evangelienharmonie in ihrer Ausgangsfassung zu lesen, inklusive verschiedener Anmerkungen - Apparate genannt", hieß es. "Diese dokumentieren sämtliche handschriftlichen Lesarten ebenso wie die Quellen des Verfassers. Offengelegt werden in diesen Apparaten aber auch die Beziehungen des Textes zu anderen Schriften des Verfassers."

Zudem biete die Edition Lesehilfen, teilte die Hochschule mit. Denn der oft außergewöhnliche Wortschatz sei ansonsten teils schwer verständlich.

Das Bemerkenswerte am "Österreichischen Bibelübersetzer" ist den Angaben zufolge nicht nur, dass er der lateinischen Sprache mächtig war, sondern auch, dass er die kanonischen Texte in ein gleichermaßen anspruchsvolles wie gut verständliches Deutsch übertragen konnte. "Dies gelang ihm, obwohl er seiner Selbstbeschreibung nach weder eine universitäre Bildung genossen hatte, noch ein Geistlicher war und somit eigentlich gar nicht berechtigt gewesen wäre, das Wort Gottes zu übersetzen oder gar auszulegen."

Bis 2027 soll es laut Uni eine gedruckte und eine digitale Edition aller bekannten Werke des "Österreichischen Bibelübersetzers" geben.

("Bibelübersetzer"-Website: https://bibeluebersetzer-digital.de/)

Copyright 2024 Katholische Presseagentur KATHPRESS, Wien, Österreich
 (www.kathpress.at) Alle Rechte vorbehalten

Foto: Symbolbild


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Lesermeinungen

 pikkuveli 20. März 2024 
 

Verbum Dei

@ Fink: Doch, für die Abwehr von Irrlehre: auf jeden Fall! Nur ist die Reaktion, nett gesagt, eine ziemlich verzweifelte. Ist es richtig, das Wort Gottes, die "suprema regula" (1965 Verbum Dei) zu verbieten? Die richtige Antwort, die ja auch von einigen gewählt worden ist, ist die gleiche wie heute im Angesicht dessen, was sich da in die Kirche eingeschlichen hat: Lehren, lehren, lehren.


0
 
 Fink 20. März 2024 
 

Im Jahr 1229 in Toulouse ? -Da ging es um die Abwehr der Katharer- Irrlehre !

@ pikkuveli - unter den damaligen Umständen gab es dann ja gute Gründe, den Nicht-Theologen das Lesen der Bibel zu verbieten. Mit einzelnen selektiv ausgewählten Bibelversen lässt sich auch Missbrauch betreiben! Bis hin zur schlimmsten Irrlehre. In einer solch besonderen Situation kann ich Verständnis für die Reaktion der Kirche aufbringen. Sie nicht?

de.wikipedia.org/wiki/Katharer


0
 
 pikkuveli 20. März 2024 
 

Märchen?

@ Fink: 1. Der Begriff Council und Synode wird ursprünglich synonym verwendet. Verschiedene Kirchen haben dann verschieden definiert. Danach war das Treffen nach heutigem katholischen Sprachgebrauch von 1229 eine Synode.
2. Das lateinische Zitat findet sich verschiedentlich im Internet: im Lehrbuch der Kirchengeschichte von Johann Ludwig Carl Gieseler (Bonn 1831, S.591), bei Hélène Débax, La viix des vassaux, Médiévales Nr. 81/2021, S.113 ff. etc.
Und hier: http://civisrespublica.altervista.org/concilio-tolosa-1229.html, im Dokument linke Spalte, zweitunterster Absatz XIV. (Quelle: https://babel.hathitrust.org/cgi/pt?id=njp.32101078252127&seq=111&q1=+veteris+testamenti) Leider also doch kein Märchen. Und glauben Sie mir - mir wäre es lieber, es wäre ein Märchen gewesen!


0
 
 pikkuveli 20. März 2024 
 

Griechisch oder Latein

@KMG: Zitat des Österreichers: "…und dar umb lies er al da die schrifft der heiligen ewangelii yn hebreyser sprach."


0
 
 KMG 19. März 2024 
 

Der Österreichische Bibelübersetzer

Die Prosaübertragung des Österreichischen Bibelübersetzers der kanonischen Evangelien umfasst neben den uns vertrauten Evangelien auch das apokryphe, aber für das Mittelalter sehr wichtige Nicodemusevangelium sowie zahlreiche weitere volkssprachige Legenden und Apokryphen. Im Mittelalter waren ja neben den uns nun vertrauten vier Evangelien etliche weitere Evangelienschriften Grundlage des Glaubens und Hilfe für den Glauben und Basis für Predigten. Auch wenn vor allem die Vulgata Basis für die sehr gelungene und wesentliche Übertragung war, so war ihm m.W. das Griechische als Urtext bewusst.


0
 
 pikkuveli 19. März 2024 
 

Übersetzbar

@ Nazareth:
1. Danke für die Übersetzung - es ist eben doch nötig zu übersetzen! Dabei gibt es sofort zu Diskutierendes: Mit „horas beatae Mariae“ dürfte das Stundengebet der Seligen Maria gemeint sein; Stunde klingt für heutige Ohren nach Uhrzeit, und „heilige“ wäre doch „Sancta“. Und inhibere ist mit „darauf achten“ nicht korrekt übersetzt. Da müsste im Lateinischen adverto stehen oder sogar videre. - Aber genau das war zu erwarten, und das wollte ich zeigen. Vielen ehrlichen Dank also für die Reaktion!
2. Der Österreicher hat eine Evangelienharmonie verfaßt, d.h. er hat die vier Evangelien des Neuen Testaments zusammengesetzt zu einem einzigen. Das ist sicher nicht verboten, aber doch nicht der Textbestand des NT, den Gott so gewollt und die Kirche so verkündigt hat. Das ist dem Österreicher auch bewußt. Nur weiß er nicht warum das so ist, und er weiß auch nicht, dass die Ursprache der Evangelien das Griechische ist.


0
 
 Fink 18. März 2024 
 

@ pikkuveli - Was ist ein "Concil Tolosan" ? Wo haben Sie das her?

Im Jahr 1229 hat eine Synode (!) in Toulouse stattgefunden. Näheres dazu habe ich im Internet auf die Schnelle nicht gefunden. Aus welcher Quelle haben Sie dieses lateinische Zitat, wenn ich fragen darf?


0
 
 nazareth 17. März 2024 
 

@piccuveli

„Wir verbieten auch, dass Laien Bücher des Alten Testaments oder des Neuen Testaments besitzen dürfen; Es sei denn, jemand möchte aus Andacht ein Psalter oder ein Brevier für Gottesdienste oder die Stunden der Heiligen Maria haben. Wir achten jedoch streng darauf, dass die vorherigen Bücher nicht in die Landessprache übersetzt wurden. 1229 Konzil von Tolosan
Damit alle wissen was das hieß. Fest steht, dass die Kirche zu jeder Zeit Fehler und Sünden beging in persona der Geweihten/des Klerus. Aber Tatsache ist auch, dass wahre Reformer/Heilige in der Kirche blieben. Gottes Gehorsamsgebot ist ein Geheimnis. Er forderte es auch von Jesus. Von klein auf.


1
 
 modernchrist 17. März 2024 
 

Auch das Lobgehudel

über Luther, der angeblich als erster dem Volk aufs Maul schaute und dem Volk die Texte zugänglich machte, ist überholt. Außerdem war Latein Jahrhundertelang die Rechtsprache, Amtssprache in Europa, alle Unis lehrten auf Latein, alle Schulen unterrichteten Vieles auf Latein. Latein ist die Muttersprache Europas. An allen Fürstenhöfen, Herzogshöfen, Bischofssitzen sprach man Latein: die Leute waren nicht so doof, und verstanden die Kirchentexte nicht, wie man heute behauptet. Auch heute wäre es sinnvoll, zweisprachige Gebetbücher mehr anzuwenden, damit die Leute das Latein wieder mehr verstehen. Sie lernen ja auch die Computersprache leicht! 5000 Jahre lang lehren die Juden ihre Kinder das Althebräisch, damit sie die heiligen Texte selbst lesen und vorlesen können.


2
 
 Fink 17. März 2024 
 

"In der Bibel lesen" - aber wie ?

Vor 30 Jahren habe ich damit angefangen: Die Heilige Schrift lesen mit dem Kirchenjahr, mit der kirchlichen Leseordnung. Mit dem "Schott"-Messbuch (da gibt es auch das "Magnifikat" u.a.). Von da aus hat mich dann zunehmend auch die Auslegung (Exegese) interessiert.
Also, zum "Lesen der Bibel" braucht es schon eine (rechtgläubige) Anleitung und Auslegung !


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 pikkuveli 17. März 2024 
 

Leider doch

@ Fink: “Prohibemus etiam, ne libros veteris testamenti aut novi laici permittantur habere; nisi forte psalterium vel breviarium pro divinis officiis aut horas beatae Mariae aliquis ex devotione habere velit. Sed ne praemissos libros habeant in vulgari translatos, archissime inhibemus.” 1229 Concil Tolosanum


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 Fink 17. März 2024 
 

Erst die Erfindung des Buchdrucks um 1450- und vorher die Erfindung des Papiers-

haben die Reformation eines Martin Luther möglich gemacht. Erst damit konnten Bibeln in großer Zahl und preisgünstig hergestellt werden. Erst damit war die Bibel der breiten Masse zum Lesen verfügbar. VORHER waren die auf Tierhaut (Pergament) mit der Hand (Tinte) geschriebenen Bibeln unendlich wertvoll und nur in geringer Zahl verfügbar. All diese Tatsachen relativieren das "Märchen", die ach so unterdrückerische katholische Kirche habe seinerzeit dem Volk das Lesen der Bibel verboten...


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