Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  2. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  3. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Wir leben in einem Missionsland“
  4. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  5. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  6. Papst: Probleme durch Überbevölkerung ist "überholte These"
  7. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  8. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  9. 'Rote Linien dürfen nicht überschritten werden'
  10. Wie man die Klobürste richtig hält
  11. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  12. St. Michael/Emden: Kirchenbänke verscherbeln, dafür aber neue Stühle für die Kirche kaufen
  13. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."
  14. Polens Bischöfe bekräftigen Position der Kirche zu Abtreibung
  15. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"

Gottes Freude ist es, bei den Menschen zu wohnen

11. Februar 2018 in Spirituelles, keine Lesermeinung
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


Hl. Thomas Morus: „Herr, schenke mir Sinn für Humor, gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen, damit ich ein wenig Glück kenne im Leben und anderen davon mitteile.“ Sonntagspredigt von Prof. Josef Spindelböck


St. Pölten (kath.net/St. Josef) 6. Sonntag im Jahreskreis B (11.02.2018) L1: Lev 13,1-2.43ac.44ab.45-46; L2: 1 Kor 10,31-11,1; Ev: Mk 1,40-45

Liebe Brüder und Schwestern im Herrn!

Viel ist in diesen Tagen des Faschings von der Freude die Rede! Was auffällt, ist natürlich die ausgelassene Freude und das mitunter bis zum Exzess vorangetriebene Treiben dieser „unsinnigen“ Tage!

Andererseits: Gerade der Fasching kennt auch einen Ernst im Sinne der Tiefgründigkeit des Humors. Denn Humor ist nicht nur äußerliche Unterhaltung, sondern eine besondere Weise, über die Welt und das Leben nachzudenken und manche Dinge in der Weise der Überzeichnung wieder ins rechte Licht zu stellen. Als Christen brauchen wir uns vor dem Fasching nicht zu fürchten; erstens vergeht er schneller, als man meint 😉 – und zweitens ist guter Humor tatsächlich eine Gabe Gottes, wie es der hl. Thomas Morus in einem Gebet um die Gabe des Humors zum Ausdruck bringt. Es lautet:

„Schenke mir eine gute Verdauung, Herr, und auch etwas zum Verdauen.
Schenke mir Gesundheit des Leibes, mit dem nötigen Sinn dafür, ihn möglichst gut zu erhalten.
Schenke mir eine heilige Seele, Herr,
die das im Auge behält, was gut ist und rein,
damit sie im Anblick der Sünde nicht erschrecke,
sondern das Mittel finde, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.
Schenke mir eine Seele, der die Langeweile nicht fremd ist,
die kein Murren kennt und kein Seufzen und Klagen,
und lass nicht zu,
dass ich mir allzu viel Sorgen mache um dieses sich breitmachende Etwas,
das sich ‚Ich‘ nennt.


Herr, schenke mir Sinn für Humor,
gib mir die Gnade, einen Scherz zu verstehen,
damit ich ein wenig Glück kenne im Leben
und anderen davon mitteile.“

Wer war Thomas Morus? Er lebte von 1478 – 1535 und war ein bedeutender englischer Humanist. Politisch war er als Lordkanzler König Heinrichs VIII. tätig, bis er von diesem vor eine folgenschwere Alternative gestellt wurde: Der König kündigte nämlich die kirchliche Einheit mit dem Papst in Rom auf, da dieser sich geweigert hatte, seine rechtmäßige erste Ehe für ungültig zu erklären. Nun aber erklärte König Heinrich VIII. sich selber zum Oberhaupt der anglikanischen Kirche, die bis heute von Rom getrennt ist. Thomas Morus legte daraufhin sein Amt als Lordkanzler zurück. In der Folge sollte Thomas Morus einen Eid auf den König leisten, den er aus Gewissensgründen verweigerte. Er wurde daraufhin wegen Hochverrat zum Tode verurteilt und starb als Märtyrer. Diesen letzten Akt der Hingabe seines Lebens vollzog er nicht aus Fanatismus oder Engstirnigkeit, sondern aus einer lebendigen Treue gegenüber Christus, der Katholischen Kirche und dem Papst sowie als Zeugnis für die Heiligkeit des Ehesakramentes und dessen Unauflöslichkeit. Er starb in christlicher Hoffnung – und nicht ohne Humor! „Laut einer Anekdote bat er den Henker bei seiner Hinrichtung, beim Zuschlagen mit dem Beil auf seinen Bart zu achten, da dieser nicht Hochverrat begangen habe.“

Noch etwas ist für die Kirche am 11. Februar wichtig: es ist der Gedenktag Unserer Lieben Frau von Lourdes und zugleich der Welttag der Kranken. Die Texte der ersten Lesung sowie des Evangeliums sprechen eine besonders heimtückische Krankheit an: den Aussatz. Diese Krankheit ist nicht nur mit massiven gesundheitlichen Problemen verbunden, die unbehandelt zum Tod führen, sondern auch mit einer sozialen Ausgrenzung, mit einer Stigmatisation. Denken wir daran, dass kranke Menschen nicht nur gute medizinische Betreuung brauchen, sondern auch unsere liebevolle Zuwendung, sodass sie spüren, sie sind angenommen und willkommen! Dies fördert auch den Genesungsprozess. Und auch dort, wo eine Heilung nicht möglich ist, soll die Krankheit als solche zum Heile dienen. Denn in Einheit mit Christus können kranke und leidende Menschen ihre Beschwerden Gott als Gabe der Liebe darbringen, was sich segensreich auswirkt für viele.

Schließen wir nochmals ab mit der Freude! Im Tagesgebet des 6. Sonntags im Jahreskreis B heißt es unter anderem, dass es Gottes Freude ist, bei den Menschen zu wohnen. Unser Gott liebt die Menschen, und damit wir diese Liebe in Fülle erfahren können, wollen wir die Fürbitte der seligen Jungfrau Maria anrufen. Gott schenke uns – wie es im Tagesgebet heißt – ein neues und reines Herz, das bereit ist, ihn aufzunehmen! Amen.


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Predigt

  1. Bischof Krautwaschl stellt klar: Keine Laienpredigt bei Jubiläumsfeier der Katholischen Aktion
  2. „Sein Angesicht wurde leuchtend wie die Sonne“
  3. Die Geburt des Johannes erfüllt viele mit Freude
  4. Hartl „etwas zweigeteilt“ über Hochzeitspredigt von Bischof Curry
  5. "Liebt einander, wie ich euch geliebt habe"
  6. Der Apostel Thomas: vom Zweifler und Skeptiker zum Glaubenden
  7. Das Himmelreich ist nahe
  8. Vatikan gibt Predigt-App heraus
  9. Bereitet dem Herrn den Weg! Ebnet ihm die Straßen!
  10. Gute Frucht bringen für das Reich Gottes







Top-15

meist-gelesen

  1. ,Baby Lasagna‘: ,Mit Gott habe ich mich selbst zurückgewonnen‘
  2. Kirche und Kommunismus: Gedanken über ein Bekenntnis von Papst Franziskus
  3. "Dieser Vergleich macht mich wütend"
  4. Marienmonat Mai: Priester startet "Rosenkranz-Challenge"
  5. Wie man die Klobürste richtig hält
  6. Maria 2.0: „Wir machen die Dinge einfach selbst… Das ist eine Art Selbstermächtigung“
  7. Wir brauchen einen Beauftragten für die Theologie des Leibes
  8. Kritik an Video über ,selbstbestimmte Sexarbeiterin‘ und Christin
  9. „Eine Transfrau ist eine Frau. Punkt!“ – Wirklich?
  10. ,Heute glaube ich, dass wir uns über die Schwangerschaft gefreut hätten‘
  11. USA: Bewaffneter löst bei Erstkommunion Panik aus
  12. 'Bidens Früchte' - Lebensschützerin unter Hausarrest darf die Sonntagsmesse nicht besuchen
  13. Arzt berichtet, wie er Ungeborene bei medikamentösen Abtreibungen rettet
  14. Papst zu Liturgiestreit in Kerala: "Wo Ungehorsam ist, ist Schisma"
  15. CDU-Politiker Wolfgang Bosbach: "Die Kirchentage sind für mich mittlerweile eher Parteitage..."

© 2024 kath.net | Impressum | Datenschutz