Remele ODER: Die „Würde der Tiere ist unantastbar“, aber nicht die Würde von US-Bischöfen?

9. November 2024 in Weltkirche


Kathpress räumt dem Sozialethiker Kurt Remele viel Platz für krude Beschimpfung katholischer Trumpwähler, der US-amerikanischen Bischofskonferenz und der „undifferenzierten“ Wahlempfehlung durch Papst Franziskus ein.


Wien (kath.net) Überraschend viel Platz erhält der Grazer Professor Kurt Remele in einem aktuellen Interview mit der Katholischen Nachrichtenagentur „Kathpress“ für seine Behauptung, dass die Zustimmung konservativer Katholiken zu Donald Trump als erneuten US-Präsident ein großer Fehler sei. Es handle sich hier um „ein massives Versagen der Christinnen und Christen in den USA, allen voran der protestantisch-evangelikalen und der rechtskonservativ-katholischen“, darf er gegenüber der Kathpress, der Agentur der öst. Bischöfe, erläutern. Remele ist u.a. Autor des Buches „Die Würde der Tiere ist unantastbar“.

Remele knöpft sich dediziert den US-amerikanischen Episkopat vor und behauptet dann ohne Beweise, dass die Ernennungen von Johannes Paul II. und Benedikt XVI. die US-Bischofskonferenz „zunehmend rechtskonservativ, reaktionär und teilweise sogar christlich-nationalistisch“ gemacht habe. Demgegenüber habe Papst Franziskus zwar „liberalere“ Bischöfe und Kardinäle ernannt, und diese hätten tatsächlich die Abtreibung nicht als vorrangiges Thema behandelt. Dennoch sei auch eine Bemerkung von Papst Franziskus während einer Pressekonferenz, man müsse bei der US-Wahl zwischen zwei Übeln das kleinere wählen, „alles andere als hilfreich und ethisch-theologisch viel zu undifferenziert“ gewesen, darf Remele dann bei der KAP behaupten.

Von den US-Bischöfen habe sich Remele erwartet, dass sie den Charakter Trumps, „sein aus ethischer Sicht furchtbares, abstoßendes, frauen-, demokratiefeindliches Denken, Reden und Verhalten“, stärker problematisieren würden, darf Remele mit Hilfe der Kathpress weiterverbreiten, ohne dass er das mit entsprechenden Zitaten belegen kann. Dann empört er sich: „Kann jeder Gangster die Unterstützung katholischer Bischöfe erhalten, sobald er bereit ist, Frauen, die abtreiben, ins Gefängnis zu werfen?“. Auch für diese unglaubliche Unterstellung liefert Remele keinen Beweis.

Ein Gegensteuern gegen diese Remele-Aussagen durch ein Interview mit einem guten katholischen Trumpbefürworter hat die Kathpress bisher noch nicht veröffentlicht.


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