11. November 2024 in Weltkirche
Radikale Feministin, die 2013 zusammen mit anderen die Kathedrale von Notre Dame/Paris stürmte, entschuldigt sich bei Katholiken. Von Petra Knapp.
Paris (kath.net / pk) In einem YouTube-Video mit dem Titel „Ich entschuldige mich bei den Katholiken“ („Je présente mes excuses aux catholiques“) bedauert die radikale Feministin Marguerite Stern, dass sie 2013 zusammen mit anderen feministischen Aktivistinnen mit nacktem Oberkörper in die Pariser Kathedrale Notre Dame stürmte, um ihren Hass auf die Kirche loszuwerden.
Die 33-jährige Französin entschuldigt sich in dem am 31. Oktober 2024 veröffentlichten Video bei allen Katholiken für ihre Provokationen als Femen-Aktivistin in den Jahren zwischen 2012 und 2015. Ihre Kehrtwende erklärt Marguerite Stern unter anderem mit ihrer kritischen Auseinandersetzung mit der Transgender-Ideologie. Sie habe begriffen, dass Transgender nichts schaffe, sondern zerstöre und eine Bedrohung für die Zivilisation darstelle, die „aus Todestrieb und Selbsthass kommt“.
Eben dies habe sie verspürt, als sie früher den Katholizismus attackierte, jene Religion, welche ihre Heimat Frankreich geprägt habe. „Das abzulehnen und schreiend in die Notre Dame de Paris hineinzugehen war eine Art, einen Teil Frankreichs zu beschädigen, das heißt einen Teil von mir selbst.“ Mit 22 Jahren sei ihr dies nicht bewusst gewesen, bedauert sie heute.
Stern ist getauft und katholisch aufgewachsen und heute eine bekennende Atheistin, die sich dennoch eine instinktive Liebe zum religiösen Erbe ihrer Heimat bewahrt hat. Sie habe nie aufgehört, Notre Dame zu lieben, verrät sie. „Ich erinnere mich, dass ich am Tag nach dem Brand [2019] in eine Kirche ging, um zu weinen. Aber manchmal lieben wir schlecht.“
Heute ist die junge Französin eine führende Figur im Kampf gegen die Auswüchse des „Wokeismus“ geworden, insbesondere gegen die Transgender-Ideologie. Ihr Anliegen ist es, religiöse Riten und Bräuche am Leben zu erhalten.
„Die Riten bringen uns zusammen“, sagt sie im YouTube-Statement. „Sie verankern uns in der Gegenwart, indem sie uns an das Vergangene erinnern.“ Und es gebe noch etwas anderes, betont sie. „Es gibt das, was jenseits von uns ist. Die Kirchtürme, die uns überragen und unsere Geräuschkulisse prägen. Die Erhabenheit der Gebäude. Das Wunder, eine Kirche zu betreten. Die Schönheit. Und der Glaube der Gläubigen. Es tut mir leid, dass ich das mit Füßen getreten habe.“
Der Respekt vor den katholischen Traditionen des Landes ist für sie umso wichtiger, als die Ideologien, die sie bekämpft, allesamt Folgeerscheinungen des Transhumanismus sind, bei dem der Mensch wie ein Demiurg zu seinem eigenen Schöpfer wird.
„Ohne an Gott zu glauben, komme ich in bestimmten Punkten letztlich zu den gleichen Schlussfolgerungen wie die Katholiken“, erklärt Stern. Blasphemie sei „nicht immer moralisch“. Es sei heute modern, Katholiken zu verunglimpfen und als Idioten hinzustellen. „In der Vergangenheit habe ich dieses Klima genutzt, um unmoralisch zu handeln, und gleichzeitig dazu beigetragen, es zu verstärken. Dafür möchte ich mich aufrichtig entschuldigen.“
Je présente mes excuses aux catholiques.
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