In Deutschland sinkt die Zahl der Arztpraxen, die Abtreibungen anbieten

29. Juli 2024 in Prolife


Ärzte hätten Angst vor Stigmatisierung und fehlender Akzeptanz in der Bevölkerung, vermutet eine Frauenärztin, die selbst Abtreibungen durchführt


Berlin (kath.net/jg)
Bundesweit habe sich die Zahl der Praxen, die Abtreibungen anbieten, in den letzten Jahren auf 1.000 halbiert, sagt die Frauenärztin Susanne Tewes im Interview mit Deutschlandfunk Kultur.

Sie habe sich entschieden, in ihrer Praxis in Hamm (Nordrhein-Westfalen) selbst medikamentöse Abtreibungen anzubieten und nur positive Reaktionen erhalten, auch von der Caritas.

Sie vermutet, dass ihre Ärztekollegen Angst hätten vor Stigmatisierung, fehlender Akzeptanz der Bevölkerung und deshalb keine Abtreibungen anbieten. Sie könne diese Einstellung nicht nachvollziehen, sagt Tewes.

Die Entscheidung über eine Abtreibung sei immer schwierig. Sie finde es „schade, wenn die Schwangerschaft nicht ausgetragen werden kann“. Als Gynäkologin betreue sie viele Schwangere. Wenn man empathisch sei, könne man die Situation immer nachvollziehen. Viele der abtreibungswilligen Frauen seien verzweifelt. Es sei eine „ganz schwere Entscheidung“, die sich keine Frau leicht mache, „dieses Leben nicht sich entwickeln zu lassen“, sagt sie wörtlich. Das müsse man akzeptieren, die Entscheidung der Frau müsse an erster Stelle stehen, betont Tewes.

 


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