Orthodoxe Gläubige pilgerten ins Stift Heiligenkreuz

9. April 2024 in Aktuelles

300 rumänisch-orthodoxe Wallfahrer kamen am Sonntag ins Wienerwald-Zisterzienserkloster - Verehrung der Heiligenkreuzer Kreuzreliquien hat unter orthodoxen Gläubigen besonders hohen Stellenwert

Wien (kath.net/KAP) Rund 300 rumänisch-orthodoxe Wallfahrer aus Wien, Niederösterreich und dem Burgenland kamen am vergangenen Sonntag ins Stift Heiligenkreuz im Wienerwald, um die dort aufbewahrte Kreuzreliquie zu verehren. Die Reliquie, die seit dem Ende des 12. Jahrhunderts im Kloster aufbewahrt wird, wird u.a. auch von orthodoxen Christinnen und Christen besonders verehrt.

Am Gottesdienst der Wallfahrer aus orthodoxen Pfarren in Wien, St. Pölten, Mödling und Oberwart und an der anschließenden Verehrung der Reliquie in der Abteikirche nahmen auch Mönche des Stifts und zahlreiche weitere Gläubige teil.

Als Markgraf Leopold III. im Jahr 1133 das Kloster stiftete, schenkte er den Mönchen eine erste Reliquie des Kreuzes Christi. Daher nannte er die Neugründung auch "Kloster Unserer Lieben Frau zum Heiligen Kreuz", kurz Heiligenkreuz. Diese erste Reliquie wurde 1649 bei einem Einbruch in die damalige Kreuzkapelle gestohlen und ist seither verschwunden. Im Jahre 1182 brachte Herzog Leopold V. - "der Tugendhafte" - aus Jerusalem aber ein handgroßes Stück des heiligen Kreuzes mit. 1188 vermachte er diese Reliquie dem Kloster Heiligenkreuz.

Diese Reliquie ist bis heute erhalten und spielt in der ökumenischen Verbundenheit zwischen dem Kloster und der Orthodoxen Kirche in Österreich keine unwesentliche Rolle. Die Reliquie war beispielsweise 2016 auch schon in der Wiener griechisch-orthodoxen Dreifaltigkeitskathedrale am Fleischmarkt zur Verehrung durch die Gläubigen ausgestellt. Die damalig temporäre Übertragung der Reliquie wurde vom Stift Heiligenkreuz und der orthodoxen Metropolis von Austria gleichermaßen als Zeichen des guten ökumenischen Klimas und der Freundschaft bezeichnet.

Archivfoto Stift Heiligenkreuz (c) Stift Heiligenkreuz