21. Oktober 2023 in Weltkirche
Die Zusammensetzung und die Verfahren der Synode seien Zeichen eines verwirrten und verwirrenden Missverständnisses über die Natur des Episkopates und der Kirche, sagte der Kardinal im Interview.
Rom (kath.net/jg)
Kardinal Joseph Zen Ze-kiun, der emeritierte Bischof von Hongkong, hat in einem Interview mit dem Magazin The Catholic Herald erneut Zweifel an der derzeit laufenden Bischofssynode über die Synodalität angemeldet.
Die Zusammensetzung und die Verfahren der Synode seien Zeichen eines verwirrten und verwirrenden Missverständnisses über die Natur des Episkopates und der Kirche, merkte Kardinal Zen an. Die teilnehmenden Bischöfe würden nur zehn Prozent des Weltepiskopates repräsentieren. Wie könne ein so kleiner Teil dem ursprünglichen Zweck der Bischofssynode, die von Papst Paul VI. eingerichtet wurde, entsprechen, nämlich die bischöflichen Kollegialität zu fördern, fragte der Kardinal.
Er kritisierte auch die Bestrebungen des Synodensekretariats, die persönliche Erfahrung zum Ausgangs- und Referenzpunkt für die „Gespräche im Geist“ zu nehmen und nicht die göttliche Offenbarung. „Was heißt es, ‚nicht Ideen, sondern Erfahrungen zu diskutieren’? Die lange Tradition des ‚Sehen und Urteilen’ soll also in ‚Sehen und nicht Urteilen’ geändert werden“, sagte Kardinal Zen wörtlich. Jesus habe aber den Aposteln aufgetragen zu lehren, erinnerte er.
Die Veranstalter der Synode scheinen das Wort Gottes auf die Gefühle der Menschen zu reduzieren, womit alle Getauften gemeint seien, auch diejenigen, welche der Kirche schon lange den Rücken gekehrt hätten. Das Lehramt sei nach Auffassung der Veranstalter nicht das der letzten zwanzig Jahrhunderte sondern nur das des regierenden Papstes, warnte Kardinal Zen.
Die beiden chinesischen Bischöfe, die an der Synode teilgenommen haben, aber vorzeitig abgereist sind, seien legitime Bischöfe, sagte Kardinal Zen. Sie würden aber treu zur kommunistischen Regierung Chinas stehen, gab er zu bedenken.
Auf die Frage nach den nächsten Schritten hinsichtlich der an Papst Franziskus gerichteten „Dubia“ (dt. Zweifel) stellte Zen fest, man könne den Papst nicht zu einer Antwort zwingen. Er habe versucht, den Gläubigen zu erklären warum die Antworten auf die ursprünglichen „Dubia“ nicht ausreichend gewesen seien. (Siehe Link)
Link zum Artikel in The Catholic Herald (englisch): ‘Confused and confusing’: Cardinal Zen talks to the Herald about his ongoing Synod concerns
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