Von Nazi-Schergen hingerichteter Priester vor Seligsprechung

23. Mai 2023 in Weltkirche


Giuseppe Beotti rettete im Weltkrieg fliehende Soldaten, Kriegsgefangene, Verfolgte, darunter hundert Juden, die er mit Hilfe seiner Gemeindemitglieder in Häusern versteckte


Vatikanstadt  (kath.net/KAP) Giuseppe Beotti, ein von deutschen Soldaten im Jahr 1944 hingerichteter italienischer Priester, soll demnächst selig gesprochen werden. Papst Franziskus stimmte einem wichtigen Schritt für dieses Verfahren am Samstag zu, wie das vatikanische Presseamt mitteilte. Nach der Entscheidung des Papstes wird der Tod des Priesters als Martyrium gewertet, einer Seligsprechung steht damit nichts mehr im Wege. Der damals 32 Jahre alte Priester wurde am 20. Juli 1944 in Sidolo (Provinz Parma) von den deutschen Besatzern verhaftet und erschossen.

Giuseppe Beotti wurde 1912 in einer Bauernfamilie geboren und 1938 zum Priester geweiht. Er zeichnete sich durch seinen unermüdlichen karitativen Einsatz für die Bedürftigen und sein Engagement für die Erziehung junger Menschen aus. Er bot allen seine Hilfe an: Partisanen, Juden, Soldaten, Verwundeten. Während der deutschen Besatzung setzte er sich für die Rechte seiner Gemeindemitglieder ein und wurde deshalb einem Strafverfahren unterzogen. Beotti beherbergte und rettete fliehende Soldaten, Kriegsgefangene, Verfolgte, darunter hundert Juden, die er mit Hilfe seiner Gemeindemitglieder in Häusern versteckte.

Angesichts der Gefahr von Razzien und Repressalien durch die Nazis flüchtete er nicht, sondern blieb in seiner Kirche in Sidolo in der Provinz Parma ein Bezugspunkt und betete eifrig. Beotti wurde verhaftet und am 20. Juli 1944 in Sidolo erschossen, zusammen mit einem Priester und einem Seminaristen, die sich mit ihm in die Kirche geflüchtet hatten.

 

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