25. Juni 2022 in Weltkirche
Missbrauchsopfer: Bischof McElroy hat kein Interesse an meiner Situation gezeigt. Sie habe sich gefühlt, als sehe die Diözese San Diego in ihr einen Feind, sagte die Frau.
San Diego (kath.net/LifeSiteNews/jg)
Der Gedanke dass Robert McElroy, der Bischof von San Diego, in Zukunft als Kardinal die Politik der Kirche mitbestimmen und wahrscheinlich an der Wahl des nächsten Papstes mitwirken wird, „erfüllt mich mit Angst“. Das sagte Rachel Mastrogiacomo, ein Missbrauchsopfer eines Priesters der Diözese San Diego, in einem Interview mit Janet Smith für Crisis Magazine. (Siehe Link am Ende des Artikels) Papst Franziskus wird Bischof McElroy in den Kardinalsstand erheben.
Mastrogiacomo war eine junge Frau, als sie 2010 von Jacob Bertrand in einem wie sie sagt satanistischen Ritual vergewaltigt wurde. Erst 2014 wagte sie es den Vorfall zu melden. Sie wandte sich an den Missbrauchsbeauftragten der Diözese Raleigh (US-Bundesstaat North Carolina), in der sie damals wohnte. Dieser leitete Bericht an die Diözese San Diego weiter. Der damalige Diözesanadministrator Msgr. Steven Callahan konfrontierte Bertrand mit den Vorwürfen. Der Priester gestand sein Vergehen und wurde aus der Seelsorge entfernt.
Doch nicht einmal ein halbes Jahr später, im März 2015, tauchte er in einer anderen Pfarre wieder. Im April 2015 wurde Robert McElroy Bischof von San Diego. Auch er unternahm nichts gegen Bertrand, obwohl er klar gegen den Missbrauch Minderjähriger Stellung genommen hatte. Der Missbrauch Erwachsener sei ihm offenbar weniger wichtig. Es sei schwer vorstellbar, dass er von dem Fall nichts gehört hatte, sagte Mastrogiacomo.
Als sie 2016 erfuhr, dass Bertrand erneut übergriffig wurde, stellte sie im Bundesstaat Minnesota Strafanzeige gegen Bertrand. Dort hatte die Vergewaltigung stattgefunden. Erst als McElroy im August 2016 von der Strafverfolgung erfuhr, suspendierte er Bertrand.
Im Strafverfahren gegen den Priester habe sich die Diözese San Diego äußerst unkooperativ verhalten, berichtet Mastrogiacomo. Sie habe unter anderem Akten zurückgehalten und zunächst behauptet, sie besitze keine.
Im Prozess habe Bertrand die Vergewaltigung gestanden, aber erst nachdem Msgr. Callahan, der damalige Diözesanadministrator von San Diego, festgestellt hatte, dass er diese bereits 2014 zugegeben habe.
Niemand aus der Diözese San Diego habe sich an sie gewendet und versucht ihr zu helfen, abgesehen von einer minimalen finanziellen Abgeltung für eine Therapie, sagte Mastrogiacomo. Sie habe den Eindruck gehabt, die Diözese sehe sie als den Feind, der Schwierigkeiten mache, nicht als Opfer einer Vergewaltigung durch einen Priester. Dies gelte auch für Bischof McElroy, der sich für ihren Fall überhaupt nicht interessiert habe, sagte sie.
Sie habe das durch die Vergewaltigung ausgelöste Trauma erst durch einen Exorzismus überwinden können, berichtete sie. Der Exorzist habe ihr bestätigt, dass sie den Einflüssen eines Satanisten ausgesetzt gewesen sei, der sich ins Priestertum eingeschlichen habe. Sie sei für eine satanische schwarze Messe vorbereitet worden. Bertrand habe sie für einen besonders bösen Zweck ausgesucht und vorbereitet.
Jacob Bertrand wurde 2018 in den Laienstand versetzt.
Link zum Interview mit Rachel Mastrogiacomo auf LifeSiteNews (englisch): Victim of clerical sexual abuse says Pope Francis’ promotion of Bp. McElroy ‘fills me with fear’
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