Bistum Würzburg: Keine Konsequenzen für homosexuelle Kleriker

16. Februar 2022 in Deutschland


Bei Klerikern soll es keine kirchen- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Maßnahmen hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung geben. Gegen nicht geweihte Mitarbeiter in irreglulären Verhältnissen will das Bistum keine Maßnahmen ergreifen.


Würzburg (kath.net/jg)

Franz Jung, der Bischof von Würzburg, hat angekündigt, bei Mitarbeitern der Diözese keine arbeits- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Konsequenzen zu ziehen, falls diese in Verhältnissen leben, die nicht der katholischen Lehre entsprechen. Bei den Klerikern seines Bistums werde er hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung keine kirchen- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Maßnahmen ergreifen.

Bischof Jung gab dies in einer Selbstverpflichtungserklärung (Text liegt der Redaktion vor) bekannt, die auf den 7. Februar 2022 datiert ist. Er beruft sich auf die Dritte Synodalversammlung, die vom 3. bis 5. Februar 2022 in Frankfurt stattgefunden hat. Dort wurde der Handlungstext „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ mit großer Mehrheit verabschiedet.

Dieser Text will die Grundordnung des kirchlichen Dienstes ändern. Bis die Deutsche Bischofskonferenz diesen Text umgesetzt hat, verpflichtet sich Bischof Jung, die Vorgaben schon jetzt zu berücksichtigen. Bei Beschäftigten der Diözese Würzburg, des diözesanen Caritasverbandes und der angeschlossenen Rechtsträger, die sich verpflichtet haben, die Grundordnung des kirchlichen Dienstes im Rahmen kirchlicher Arbeitsverhältnisse anzuwenden, will er keine arbeits- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Maßnahmen ergreifen, wenn bei diesen Beschäftigten „die persönliche Lebensführung hinsichtlich Partnerschaften, die sexuelle Orientierung oder die geschlechtliche Identität“ betroffen sind. Dies gilt ausdrücklich auch für Mitarbeiter in „verkündigungsnahen Tätigkeiten“.

Auch bei Klerikern will Bischof Jung hinsichtlich ihrer sexuellen Orientierung keine kirchen- beziehungsweise disziplinarrechtlichen Maßnahmen ergreifen, schreibt er in der Erklärung.

 


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