28. März 2021 in Schweiz
Daniel Ric: Eine Farce im Bistum Basel zur Leitung von Pfarreien und der Spendung der Sakramente.
Solothurn (kath.net/ sb)
Der Priestermangel im Bistum Basel sei mitunter ein hausgemachter, schrieb Daniel Ric, Präsident der Kirchenpflege Gebenstorf-Turgi. In einem Kommentar vom 25. März in der NZZ kritisierte Ric – selber Leiter der entsprechenden staatskirchenrechtlichen Institution im Kanton Aargau – die bewusste Umgehung der römisch-katholischen Vorgabe, dass ein Priester eine Pfarrei leiten muss.
Der Bischof von Basel, Felix Gmür, missachte die Instruktion der Kleruskongregation vom letzten Sommer bewusst seit Längerem und rechtfertige dies mit dem dualen System in der Schweiz und dem Priestermangel. Ausserdem habe der Bischof grosse Vorbehalte gegenüber Priestern aus anderen Regionen der Schweiz oder aus dem Ausland. Ric wirft einen genaueren Blick auf die Argumente und die Situation im Bistum Basel und schreibt diesbezüglich von einer Farce des Bischofs.
Zum einen sei die breite Beteiligung der Gläubigen nicht da, «was eine Grundvoraussetzung für eine demokratische Mitbestimmung in der Kirche ist.» Der Anteil der praktizierenden Katholiken sinke stark im Bistum Basel, stärker als in den anderen Bistümern. «Zweitens fehlt es dem Oberhirten der grössten Schweizer Diözese am Willen, seine Macht mit seinen Priestern und engagierten Laien zu teilen, was trotz allen Vorurteilen gegenüber der katholischen Hierarchie auch weltkirchlich einen negativen Sonderfall darstellt.»
Priester werden häufig nicht als Leiter eines gewissen Gebietes eingesetzt, sondern nur als Mitarbeiter eines Laientheologen. «Progressive Kreise mögen sich freuen, wenn an den Altären oft Frauen und Männer die Eucharistiefeier eines Priesters durch alternative Gottesdienstformen ersetzen, obwohl Priester vorhanden wären, um eine Messe zu lesen und weitere Sakramente zu spenden.»
Weiter schreibt Ric in der NZZ, dass der Bischof «mit seiner extrem restriktiven Personalpolitik gegenüber Priestern, die auch Schweizer betrifft, […] er einen hausgemachten Priestermangel» schaffe. Damit wird der Zusammenschluss von Pfarreien immer mehr begünstigt, so dass am Schluss nur noch eine Pfarrei mit dem Bischof an der Spitze stehe. Natürlich werde kirchenrechtlich Priester mit der juristdiktionellen Leitung einer Pfarrei beauftragt, aber dies sei nur auf dem Papier so. In der Praxis leiten Laientheologen die Pfarreien und Seelsorgeverbände und der Priester sei entmachtet.
Foto: Bischof Felix Gmür in der St. Ursenkathedrale, Solothurn: Bischof Felix Gmür. © Hanspeter Baertschi
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