Südtirol: Bischof feiert via Radio Requiem für alle Verstorbenen
18. März 2020 in Aktuelles
Corona-Initiative: Auch in der Diözese Bozen-Brixen können Begräbnisse derzeit nur in Form einer kurzen Verabschiedungsfeier am Friedhof sowie im allerengsten Familienkreis stattfinden
Bozen (kath.net/KAP) Auch in Südtirol können wegen der Beschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus derzeit keine Totenmessen in den Kirchen gefeiert werden. Der Diözesanbischof von Bozen-Brixen, Ivo Muser, wird daher Dienstagfrüh im Bozner Dom ein Requiem für alle Verstorbenen der vergangenen Tage feiern. Vor Ort können keine weiteren Gläubigen an dem Gottesdienst teilnehmen. Das Requiem um 9 Uhr wird aber u.a. über den diözesanen Radiosender "Grüne Welle" und Videostreams übertragen, kündigte die Diözese Bozen-Brixen an.
Wie in Österreich können Begräbnisse in Südtirol derzeit nur im Rahmen einer kurzen Verabschiedungsfeier am Friedhof, also im Freien, sowie im allerengsten Familienkreis, stattfinden. Die Sterbegottesdienst für die Verstorbenen werden zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt.
Bereits am Sonntag hatte Bischof Muser im menschenleeren Bozner Dom die Messe am dritten Sonntag der Fastenzeit gefeiert. In seiner Predigt unterstrich er die Bedeutung von Solidarität gerade in schwierigen Zeiten: "Solidarisch sein heißt füreinander einstehen. Wir brauchen einander", betonte der Bischof bei dem Gottesdienst, den die Gläubigen ebenfalls via Radio und Internet mitfeiern konnten.
"In diesen Tagen ist es nicht mehr möglich, dass wir zusammenkommen, um in Gemeinschaft Gottesdienst zu feiern. Das ist schmerzlich", sagte Muser. "Wird uns durch dieses 'Fasten', das uns in dieser Fastenzeit auferlegt wird, bewusst, was uns alles fehlen würde, wenn wir unseren Glauben nicht mehr öffentlich und in Gemeinschaft ausdrücken und leben könnten?", fragte der Bischof. Er selbst bete in diesen schwierigen Tagen oft um einen neuen, existenziellen Durst nach Gemeinschaft, nach dem Wort Gottes, nach der Eucharistie.
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