8. August 2017 in Buchtipp
Eine Liebeserklärung an das Leben. Mit einem Vorwort von Joachim Kardinal Meisner. Von P. Robert Jauch OFM
Linz (kath.net)
Der Titel geht zurück auf einen Aphorismus, den Stephan Schmidt in einem seiner Briefe geprägt hat. Die Autorin ist bekannt geworden als nationale Direktorin des internationalen Projekts KidsNET Herzensbildung für Kinder, mit dem christlicher Glaube und seine Werte spielerisch vermittelt werden, und durch einschlägige Auftritte im Fernsehen (u. a. beim Sender EWTN). Ihr Mann Stephan Georg Schmidt war Journalist bei der Rheinischen Post, dann bei der WirtschaftsWoche und schließlich Chef der Pressestelle des Erzbistums Köln sowie Chefredakteur der bistumseigenen Kirchenzeitung.
Der Leser, der sich von dem (mit Füllfederhalter !) handgeschriebenen Titel auf dem Einband verlocken läßt, es aufzuschlagen und mit dem Lesen zu beginnen, wird in jeder freien Minute weiterlesen wollen. Maria E. Schmidt widmet das Buch ihrem 2013 im Alter von 50 Jahren verstorbenen Mann und erzählt von sich und ihm, wie die beiden sich auf nicht alltägliche Weise gesucht und gefunden haben, wie sie Höhen und Tiefen des Lebens gemeinsam durchlebt und durchlitten haben. Prüfungen und Enttäuschungen in ihrer über 17 Jahre währenden Ehe beschreibt Maria Schmidt nicht als Schicksalsschläge, sondern lernt zunehmend nach dem zu fragen, was Gott ihr und ihrem Mann dadurch mitteilen will.
Eine große Herausforderung ihrer Ehe ist der unerfüllte Kinderwunsch. Da das Paar Angebote der Reproduktionsmedizin aus christlicher Überzeugung ablehnt, wächst die Überzeugung, von Gott in anderer Weise auf die liebende Sorge für Kinder und zur Weitergabe des Glaubens geführt worden zu sein (z. B. bei KidsNET). Die entscheidende Herausforderung der Eheleute Schmidt ist die Tumorerkrankung von Stephan Georg Schmidt. Als nach der ersten Operation langsam alles wieder gut zu werden scheint, trifft die Mitteilung, daß die Krankheit wieder ausgebrochen und diesmal unheilbar sei, die beiden und ihr Umfeld wie ein Blitz.
Maria Schmidt läßt uns teilhaben an dem Leidensweg (Wir brauchen dringend eine gesunde Leidkultur, S. 288), dem Auf und Ab ihrer Gefühle, den Herausforderungen der Partnerschaft mit ihrem Mann. Aber sie kann diesen Weg, Gott sei Dank, schildern als einen letztlich immer mehr verbindenden Prozeß der Einswerdung mit ihrem Gatten. Manchen Christen mag das Bild vom lieben Gott als dem Dritten im Bund der Ehe als kitschig erscheinen. In den Beschreibungen Schmidts spüren wir, wie sich ein Herz auf das andere zubewegen kann und eins wird, ganz im Sinne des Wappenmottos von John Henry Kardinal Newman Cor ad cor loquitur (Das Herz spricht zum Herzen), dem sich Stephan Georg Schmidt stets verbunden fühlte, mit dem er sich wissenschaftlich beschäftigt hatte und an dessen Seligsprechung am 19. September 2010 in Birmingham durch Papst Benedikt XVI. er teilnehmen konnte.
Warum hat Maria E. Schmidt dieses Buch geschrieben, und warum ist es empfehlenswert, es zu lesen? Die Autorin gibt den entscheidenden Hinweis: Im Rückblick erkenne ich ganz klar, dass Gott immer, wenn er uns etwas nahm, uns dafür etwas anderes anbot. Sobald wir uns darauf eingelassen hatten, hatte er es in etwas Größeres verwandelt oder andere Stärken zum Vorschein gebracht, die unsere Beziehung bereicherten. Unsere Liebe ist durch die Krankheit meines Mannes ja nicht krank geworden, ganz im Gegenteil: Sie wurde immer heiler und reiner. (S. 290)
kath.net-Buchtipp
Ich liebe Dich so, wie ich bin!
Von Maria Elisabeth Schmidt
301 Seiten mit SW-Abbildungen
2017, Christiana im fe-Medienverlag
ISBN ISBN: 978-3-7171-1275-4
Preis 12,80 EUR
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