25. November 2015 in Deutschland
Passauer Bischof teilte auf schriftlichen Wunsch des Verstorbenen der Pfarrgemeinde persönlich im Rahmen des Requiems mit: Der Priester habe im Internet gegen Keuschheitsgelübde verstoßen und sah Skandal auf sich rollen.
Deggendorf (kath.net) Der Deggendorfer Pfarradministrator wurde vergangenen Mittwoch tot in seinem Pfarrhof aufgefunden. Der 59-Jährige hat nach Angaben des Bistums Passau Selbstmord begangen. Dem Requiem am Montagvormittag in einer wohl schockierten Pfarrgemeinde stand der Passauer Bischof Stefan Oster vor. Der Bischof erläuterte in der Predigt nach Angaben der Heimatzeitung: Der Pfarrvikar sei beliebt, lustig und gesellig gewesen. Doch sei er mit seinem virtuellen Doppelleben nicht mehr fertig geworden. Der Pfarrvikar habe vor seinem Suizid schriftlich den Wunsch geäußert, die Gründe öffentlich zu machen, Bischof Oster kam diesem Wunsch in Abstimmung mit den Angehörigen des Priesters nach.
Pfarrer Stallinger hatte in einem Brief, den er an Bischof Oster sowie an seine Familie versandt hatte, eingestanden, dass er im Internet nach Bildern und Filmen gesucht habe, die seinem priesterlichen Gelübde der Keuschheit deutlich widersprochen hätten. Seine Selbsttötung sei ein Akt der Verzweiflung gewesen. Der Priester habe einen öffentlichen Skandal auf sich zurollen sehen, den er offenbar niemandem zumuten wollte.
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