3. Oktober 2012 in Chronik
Früherer Erzbischof von Laibach kündigt Verleumdungsklage gegen Tageszeitung "Delo" an
Laibach (kath.net/KAP) Ein DNA-Test hat nun bestätigt, dass der frühere Laibacher Erzbischof, Kardinal Franc Rode, nicht der Vater eines heute 42-jährigen Mannes aus Deutschland ist. Das Ergebnis des an der Universität München durchgeführten Tests wurde am Dienstag bei einem Pressegespräch in Laibach veröffentlicht. Rode sagte, er freue sich über das von ihm erwartete Ergebnis. Die "Verleumdungen" hätten ihn verletzt. In einem Offenen Brief beklagt Rode zudem den Ansehensverlust für die katholische Kirche durch die Causa. Die Unterstellungen seien mit einer "unglaublichen Leichtigkeit" verbreitet worden, so Rode, der gleichzeitig jenen Journalisten dankte, die eine "kritische Distanz zu den Gerüchten" bewahrt hätten.
Die slowenische Tageszeitung "Delo" hatte im August erstmals von dem Fall berichtet. Sie berief sich dabei auf den Deutschen Peter S. Dieser hatte erklärt, seine damals 18-jährige Mutter habe mit Rode im Jahr 1969 eine Liebesbeziehung geführt, der er entstamme. Kardinal Rode bestätigte daraufhin öffentlich die damalige Beziehung. Er bezeichnete sie jedoch als "ehrenhafte" Freundschaft, bei der er das Zölibatsversprechen im Blick auf seine geistliche Berufung auch nicht gebrochen habe. Der heute 78-jährige Kardinal erklärte sich zudem mit einem Vaterschaftstest einverstanden.
Rodes Anwältin Nina Zidar Klemencic berichtete nun, Peter S. habe sich mittlerweile bei dem Kardinal entschuldigt. Die Juristin kündigte zudem eine Klage Rodes gegen die Zeitung "Delo" wegen Verleumdung an.
Der Vorsitzende der Slowenischen Bischofskonferenz, der amtierende Laibacher Erzbischof Anton Stres, bezeichnete in einer kurzen Erklärung am Mittwoch das Ergebnis des Vaterschaftstests als für die Bischöfe "nicht überraschend"; der gute Name Rodes sei damit wiederhergestellt. Gleichzeitig äußerte Stres angesichts einer "eklatanten Verachtung der Menschenrechte" bei der Berichterstattung über die Causa seine Besorgnis über den Zustand der Medienkultur in Slowenien.
Kardinal Rode ist der höchstrangige Amtsträger der katholischen Kirche in Slowenien. Er leitete von 2004 bis 2011 als Kardinalpräfekt die vatikanische Ordenskongregation. Davor wirkte Rode von 1997 bis 2004 als Erzbischof der slowenischen Hauptstadt Laibach (Ljubljana).
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