Login




oder neu registrieren?


Suche

Suchen Sie im kath.net Archiv in über 70000 Artikeln:







Top-15

meist-diskutiert

  1. Uns gehen die Helden von der Fahne
  2. DBK-Vorsitzender Bätzing: „Ungeborene Kinder im Mutterleib brauchen eine starke Lobby“
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Bischof Bonnemain: Sexualmoral ‚kann und muss ... vertieft und weiterentwickelt werden’
  5. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  6. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  7. Deutsche "Kirchenreform" könnte zur Spaltung der Kirche führen
  8. Katholischer Bischof von Erfurt: Reli-Lehrer dürfen keine AfD-Mandatsträger sein
  9. Erzbischof Koch bei DBK: „Geben wir Gott bewusst in allem, was wir tun, die Ehre?“
  10. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  11. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  12. Beten für die Synode - Offizielle Texte liegen auf Deutsch vor
  13. Der Fuldaer Bischof Michael Gerber ist neuer stellvertretender Vorsitzender der DBK
  14. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  15. Schneider in Rom bangen um rote Seide für Kardinalsgewänder

"Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen"

24. Februar 2023 in Interview, 4 Lesermeinungen
Druckansicht | Artikel versenden | Tippfehler melden


"Wir alle hoffen, dass Papst Franziskus die Ukraine besuchen wird" - kath.net-Interview mit Stanislaw Schyrokoradjuk, Bischof von Odessa, über den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine - Von Roland Noé


Odessa (kath.net/rn)

kath.net: Seit einem Jahr gibt es den Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine. Wie ist die aktuelle Lage aus Ihrer Sicht? Wie gehen die Menschen in der Ukraine und speziell in Odessa mit der Situation um?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk: Der Krieg in der Ukraine geht weiter. Diese Nachricht bleibt ein wichtiges Thema in Europa und in vielen anderen Ländern der Welt. Für uns ist es eine tägliche Realität. Jeden Tag begegnen wir Menschen, die leiden, und wir teilen unseren Schmerz mit denen, die Angehörige verloren haben; mit Familien, die durch den Krieg getrennt wurden; mit denen, die ihr Zuhause und ihren Besitz verloren haben... Wir alle leben in Ungewissheit über unsere Zukunft.

Fast tägliche Luftangriffe, Strom- und Wasserausfälle sind Dinge, an die wir uns bereits gewöhnt haben, die uns aber ständig an den Krieg erinnern. Die Stadt Odessa lebt weiter, obwohl die Wunden des Krieges überall sichtbar sind: die Flüchtlingshilfe Zentren sind überfüllt; viele Menschen in Militäruniform sind auf den Straßen, in den Geschäften und in den Krankenhäusern zu sehen; jeden Abend kommt Sperrstunde und die Stadt verfällt in eine ängstliche Stille. Aber diese Stille ist nichts im Vergleich zu den Explosionen und Schüssen, die in den Städten an der Frontlinie zu hören sind.

kath.net: Wie kann der Westen die Ukraine nach 1 Jahr Krieg weiter unterstützen. Was braucht die Ukraine, um zu überleben?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk:  Zunächst einmal sind wir all jenen sehr dankbar, die uns unterstützt haben und weiterhin unterstützen: geistlich, politisch und finanziell. Wir brauchen christliche Solidarität, politische und wirtschaftliche Unterstützung, humanitäre und militärische Hilfe. Leider hat sich im Laufe der Zeit gezeigt, dass der einzige realistische Weg zum Frieden in unserem Land über das Schlachtfeld führt. Der Feind versteht keine andere Sprache als die Sprache der Waffen. Deshalb erlaubt uns die militärische Unterstützung der westlichen Partner, unsere Freiheit, unser Territorium, unser Volk und die Existenz unseres Landes zu verteidigen.


kath.net: Wie denken Sie über Vladimir Putin und was sagen Sie dazu, dass mit Kyrill, dem Patriarch von Moskau, de facto diesen furchtbaren Krieg ein Mann der Kirche unterstützt?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk:   Leider hat die Entwicklung dieses Krieges die schreckliche Tatsache offenbart, dass der Krieg in der Ukraine nicht nur von den höchsten politischen Kreisen in Russland, sondern auch von vielen seiner Bürger unterstützt wird. Millionen von Russen unterstützen diesen Krieg entweder voll und ganz und fordern eine weitere Eskalation und Rache für ihre toten Soldaten, oder sie schweigen und haben sich an die Willkür der Macht gewöhnt. Gemäß dem berühmten Sprichwort: "Das Böse triumphiert allein dadurch, dass gute Menschen nichts unternehmen". Auch Patriarch Kirill brachte seine Unterstützung für diesen blutigen Konflikt mit der stillschweigenden Zustimmung der anderen Hierarchen der orthodoxen Kirche des Moskauer Patriarchats zum Ausdruck. Er brachte auch die vollständige und direkte Abhängigkeit der russischen Kirche von der politischen Macht zum Ausdruck. Wie Papst Franziskus in einer Erklärung mit tiefem Bedauern treffend zum Ausdruck brachte, geschieht dies, wenn ein Kirchenhierarch nicht in erster Linie ein Hirte des Volkes, sondern ein Diener des Staates ist.

kath.net: Glauben Sie, dass es eine Chance gibt, dass auch Papst Franziskus 2023 die Ukraine besucht oder würden Sie sich das wünschen?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk:  Eine solche Möglichkeit wirklich besteht, und eine solche Diskussion ist im Vatikan mehr als einmal offen geführt worden. Wir alle hoffen, dass Papst Franziskus die Ukraine besuchen wird. Es ist meine persönliche tiefe Überzeugung, dass ein Besuch des Papstes immer Gottes Segen, Güte und Frieden mit sich bringt. Menschen, die dem christlichen Glauben fernstehen, mögen in einem solchen Besuch nur eine politische Komponente sehen, und diesen Aspekt gibt es auch, aber für Katholiken ist es auch und vor allem ein geistliches Ereignis, das unser Leben zwangsläufig berührt.

kath.net:  Was können besonders die Christen in der ganzen Welt weiterhin für die Ukraine machen? Wie können wir helfen?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk:  Wir danken allen für ihre Gebete und ihre geistigen und materiellen Gaben. Wir bitten darum, dass es so weitergeht, damit dem Bösen und der Verwüstung des Krieges mit Liebe und Güte begegnet werden kann. Dank der humanitären Hilfe können wir als Christen weiterhin den Bedürftigsten helfen.

kath.net: Wir es 2023 eine Chance auf Frieden für die Ukraine geben?

Bischof Stanislaw Schyrokoradjuk:  Wir hoffen nicht nur auf die Möglichkeit des Friedens, sondern glauben, dass er angesichts der internationalen Solidarität und des aufrichtigen Friedenswillens fast aller Länder unseres Planeten, bald unsere Wirklichkeit werden wird.

kath.net: Ganz herzlichen Dank für das Interview und Gottes Segen für Sie und die gesamte Ukraine!

 

Stanislaw Schyrokoradjuk ist Mitglied des Franziskaner-Ordens und wurde 1994 von Papst Johannes Paul II. zum Titularbischof von Surista und zum Weihbischof in Schytomyr ernannt. 1995 empfing er von Papst Johannes Paul II. die Bischofsweihe. Seit 1996 ist er auch Direktor der Caritas in der Ukraine. 2014 wurde er zum Bischof von Charkiw-Saporischschja ernannt, 2019 dann zum Koadjutorbischof von Odessa-Simferopol. Seit 18. Februar 2020 ist Stanislaw Schyrokoradjuk Bischof von Odessa-Simferopol.

Unterstützungsmöglichkeit für die Diözese Odessa / Ukraine / Diecezji Odeskiej w. Ukraine

Kontonummer der Diözese in POLEN (!): 02 8063 0001 0100 0201 7385 0010

KOD SWIFT: POLUPLPR

Bank Spoldzielzcy W Bransku, 17-120 Branks, Ul Kosciuszki 2A

Diözese Odessa

 

Gebetsaufruf für die Ukraine:

 

 

Ein Jahr Ukrainekrieg: Die Lehren soweit


Ihnen hat der Artikel gefallen? Bitte helfen Sie kath.net und spenden Sie jetzt via Überweisung oder Kreditkarte/Paypal!

 





Lesermeinungen

 Adamo 25. Februar 2023 
 

Unsere Gottesmutter Maria hat uns eine starke Waffe empfohlen,

diese Waffe heißt ROSENKRANZBETEN! Sie sagt uns, mit dem Rosenkranzgebet könnt ihr Kriege verhindern.


3
 
 bibelfreund 25. Februar 2023 
 

Auf den Punkt

Die


0
 
 Gandalf 24. Februar 2023 

Es gibt jetzt eine Kontonummer der Diözese Odessa

Wer helfen will, das Geld kommt direkt auf das Konto der Diözese und wird für die Arbeit der Diözese verwendet. Die Diözese hilft vielen Notleidenden. Sie brauchen unsere Hilfen. DANKE!


3
 
 girsberg74 24. Februar 2023 
 

Der Mann hat eine klare Sicht- Punkt!

Kein Wischi-Waschi von „Frieden“ und so. Das bringt in dieser Situation überhaupt nichts. Auch die Reden von Waffenstillstand bringen nichts, weil dadurch nur der Landgewinn von Putin gegen die Ukraine zementiert wird.


5
 

Um selbst Kommentare verfassen zu können müssen Sie sich bitte einloggen.

Für die Kommentiermöglichkeit von kath.net-Artikeln müssen Sie sich bei kathLogin registrieren. Die Kommentare werden von Moderatoren stichprobenartig überprüft und freigeschaltet. Ein Anrecht auf Freischaltung besteht nicht. Ein Kommentar ist auf 1000 Zeichen beschränkt. Die Kommentare geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
kath.net verweist in dem Zusammenhang auch an das Schreiben von Papst Benedikt zum 45. Welttag der Sozialen Kommunikationsmittel und lädt die Kommentatoren dazu ein, sich daran zu orientieren: "Das Evangelium durch die neuen Medien mitzuteilen bedeutet nicht nur, ausgesprochen religiöse Inhalte auf die Plattformen der verschiedenen Medien zu setzen, sondern auch im eigenen digitalen Profil und Kommunikationsstil konsequent Zeugnis abzulegen hinsichtlich Entscheidungen, Präferenzen und Urteilen, die zutiefst mit dem Evangelium übereinstimmen, auch wenn nicht explizit davon gesprochen wird." (www.kath.net)
kath.net behält sich vor, Kommentare, welche strafrechtliche Normen verletzen, den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen, zu entfernen. Die Benutzer können diesfalls keine Ansprüche stellen. Aus Zeitgründen kann über die Moderation von User-Kommentaren keine Korrespondenz geführt werden. Weiters behält sich kath.net vor, strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.


Mehr zu

Ukraine

  1. Caritas-Logistikzentrum in Lwiw durch russischen Angriff zerstört
  2. Von Russen verschleppt - Papst erhielt Gebetbuch von vermissten ukrainischen Ordensleuten
  3. Patriarch Bartholomaios: Krieg in Ukraine sofort beenden
  4. Großerzbischof Schewtschuk: Kyrill treibt "Logik des Teufels"
  5. Geschichte eines Widerstands gegen Angst und Hoffnungslosigkeit
  6. Über 10 Tote nach Russen-Angriff auf katholisches Lemberg - Auch Katholische Uni beschädigt!
  7. Ukraine: Katholische Studierende versorgen Frontsoldaten
  8. Papst schickt seinen Sozialbeauftragten erneut in die Ukraine
  9. Ukrainische Caritas-Präsidentin: Dammbruch ist "Krise in der Krise"
  10. Ukraine: Russen ermorden bei Angriff Priester und Tetyana, eine schwangere Ukrainerin






Top-15

meist-gelesen

  1. Werden Sie Schutzengerl für kath.net!
  2. Ostern 2024 im HEILIGEN LAND - Kommen Sie mit! - Eine EINMALIGE CHANCE!
  3. Nuntius Eterović: „Gott erschuf den Menschen als sein Bild … Männlich und weiblich erschuf er sie“
  4. Jordan Peterson warnt vor Naivität von Katholiken gegenüber LGBT
  5. Uns gehen die Helden von der Fahne
  6. Wer schenkt dem Generalvikar von Essen ein Lächeln und ein Kollarhemd?
  7. Keinen Euro mehr für Zeitgeist-Bischöfe, die Unmoral als Moral verkaufen
  8. Bischof Oster bei DBK: „Die Polarisierungen wurden stärker“
  9. Missbrauchsopfer: Papst soll Glaubenspräfekt Fernandez absetzen
  10. Bischof Bonnemain lässt die 'Schweizer Katze' aus dem Sack
  11. Geyer/FAZ beschreibt Grundhaltung von Fernández/Glaubenskongregation: „Mein Papst hat immer recht“
  12. Priesterweihen in Maria Taferl
  13. Eine Geschichte in der Geschichte. Abwarten, wissend um das Unkraut, hoffend und wartend in Geduld
  14. Kopfschütteln bei Christen über "Predigtpreis" für 'Langstrecken-Luisa'
  15. „Christen verschanzen sich nicht hinter glaubensfeindlichen Ideologien“

© 2023 kath.net | Impressum | Datenschutz